Handarbeitende Frauen in der Malerei von Vermeer bis Dali (Gebundene Ausgabe)
191 Seiten; Sandmann Verlag, München; 2007; ISBN-13: 978-3938045176
Im Weihnachtsurlaub fiel mir in einem Buchladen im provinziellen Bad Hersfeld, von allen Orten, dieses wunderbare Buch in die Hände – ein Bildband mit Abbildungen von Gemälden, in denen handarbeitende Frauen porträtiert werden. Es wird geklöppelt, genäht, gestickt, gestrickt, gesponnen und gewebt was das Zeug hält. Als begeisterte Handarbeiterin musste ich dieses Buch einfach haben.
Die Autorin versammelt neben sehr bekannten Gemälden, die wohl bereits jedem irgendwo schon einmal begegnet sind auch sehr viele Werke von unbekannteren Malern und von weiblichen Künstlerinnen, deren Namen aller Wahrscheinlichkeit nach nur Kunstinteressierten etwas sagen. Jedes dieser Bilder fängt auf seine eigene Art den Geist seiner Zeit, ihre Konventionen, die Lebensumstände der Sujets ein und alle gemeinsam schlagen eine Brücke zu uns Frauen, die wir auch im 21. Jahrhundert die alten Handarbeiten pflegen. Immer wieder berührend ist so zum Beispiel Millets „Die Strickstunde“ aus dem Jahr 1869, welches eine Mutter – der Kleidung nach eine einfache Bäuerin – zeigt, die ihre Tochter im Stricken unterweist. Das Mädchen strickt an einer weißen Wollsocke und hat wohl gerade einen Fehler ausbessern müssen, wie man am aufgeribbelten Garn in ihrem Schoß erkennen kann. Bei welchem Stricker ruft dieses Bild nicht Erinnerungen wach. Neben Frauen und Mädchen aus einfachen Verhältnissen finden sich jedoch auch Portraits von Damen der besseren Gesellschaft, welche mit ihrer Nadelarbeit posieren.
Leider ist dieses Buch wohl zur Zeit vergriffen. Amazon für es als „Nicht verfügbar“ und die Website des Verlages führt es nicht in seiner Backlist. Umso glücklicher bin ich, dem Impuls nachgegeben und dieses Buch erstanden zu haben. Wer im Antiquariat oder andernorts ein Exemplar entdecken sollte, dem sei dieser Band wärmstens ans Herz gelegt.
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