„Hallo liebes Wollschaf,
in letzter Zeit fällt mir vor allem bei Ravelry immer mehr auf, dass bei der Vearbeitung von handgefärbter Wolle die Farbunterschiede nicht mehr “verstrickt” werden. Soll heißen, es wird mehr oder weniger bewusst ein streifiges Kleidungsstrück produziert, weil Stränge einzeln nacheinander und nicht gemeinsam (alternierend) verstrickt werden.
Sicherlich ließe sich dadurch ein interessanter Effekt erzielen, aber in der Regel ergibt es ein unschönes “Muster”.
Wie siehst du das? Geht der Trend zum “Nothing but Stripes”? (was ein Wortspiel) Wird auf die Ausarbeitung bzw. das Erscheinungsbild immer weniger Wert gelegt? Welche Methoden kennst du, um mit zwei (oder mehr) Strängen in Reihen und Runden zu stricken? Sofern du eh schon abwechselnd mit mehreren Strängen strickst, machst du das bewusst nur bei sichtbaren Farbunterschieden oder vorsichtshalber immer?“
Bin bißchen spät dran, aber die Frage hat mich trotzdem interessiert und ich musst erst mal etwas drüber nachsinnen. Ich meine mich zu erinnern, dass man Garne ohne Partie-Nummer oder bei denen man die Partie nicht weiß, schön aller paar Reihen/Runden abwechselnd verstricken soll damit man keine unschönen Übergänge hat. Bei handgefärbten Garnen gilt das dann erst recht. Aber gerade bei den handgefärbten Garnen ist es natürlich auch immer eine Geschmacksfrage. Ich persönlich mag das „Pooling“ überhaupt nicht. Selbst schon bei Socken kriege ich da Anfälle. Andere finden es es toll und legen es darauf an.
Ich muss gestehen, obwohl ich um die Vorteile des Garnwechsels weiß, drücke ich mich jedoch so oft es geht davor. Ich mag es einfach nicht, gleichzeitig mit mehreren Knäulen zu hantieren und schon gar nicht beim Rundstricken. Bei Fair Isle Strickereien ist es normal. Bei einfarbigen Sachen mache ich es wirklich nur, wenn mir in den Knäueln schon Farbunterschiede auffallen. Wollmeisen in semisolid sind da erstaunlich farbtreu. Die habe ich bisher immer hintereinander verstrickt. Bei Malabrigo hatte ich schon unschöne Überraschungen trotz gleicher Partie. Die poolte und streifte schon ziemlich und ich würde sie heute abwechselnd verstricken.
Featherweight Cardi in Malabrigo Lace
Darüber, ob irgendwas schön oder ordentlich ist oder nicht mag man streiten. Finde die Wollschaf-Frage diesbezüglich auch etwas sehr wertend formuliert. Mit unsauberer Ausarbeitung hat das meiner Ansicht nach auch nichts zu tun. Eher mit persönlichem Geschmack. So wie ich z.B. niemals Lace in einem wild-bunt gefärbten Multigarn stricken würde, weil man da sowie kein Muster drin sieht, so finden andere das toll.
Was die Methoden zum Garnwechsel angeht, da muss ich gestehen, mach ich das meist nur bei Flachgestrick. Farbwechsel in Runden ist mir zu anstrengend und kommt echt nur zum Einsatz, wenn man die Streifen auch wirklich sehen soll. Jogless Stripe und solche Sachen habe ich mir zwar schon mal angeschaut, aber meist mache ich es stinknormal ohne irgendwelche Manöver. Finde den kleinen Absatz dabei nicht so schlimm.
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